Sprachentwicklungsstörung

Wie sich eine Sprachentwicklungsstörung bei dem einzelnen Kind zeigt, ist in der Ausprägung und im Ausmaß sehr unterschiedlich. Es gibt Auffälligkeiten, die in verschiedenen Bereichen auftreten können, z.B.:

  • verspäteter Sprechbeginn/Late Talker
  • Sprachverständnisschwierigkeiten
  • eingeschränkter Wortschatz
  • Auffälligkeiten in der Satzbildung/Dysgrammatismus

Dysgrammatismus

Was ist Dysgrammatismus?

Kinder mit Dysgrammatismus haben Probleme, korrekte Sätze zu bilden. Sie setzen zum Beispiel die Wörter innerhalb des Satzes in die falsche Reihenfolge (z.B. "Ich spielen gehe"), verwenden die falsche Mehrzahl (z.B. "Ich esse viele Apfeln") oder benutzen die falsche Verbform (z.B. "Du sitze").

 

Wie kommt es zum Dysgrammatismus?

Störungen im Grammatikerwerb können in Zusammenhang mit geistiger Behinderung neurologischen Erkrankungen oder Hörstörungen auftreten. Wenn dies ausgeschlossen werden kann, können folgende Ursachen zugrunde liegen:

  • Einschränkungen im auditiven Arbeitsgedächtnis
  • auditive Wahrnemungsstörungen
  • spezielle linguistische Teilleistungsdefizite
  • Störungen in der Informationsverarbeitung
  • ungeeignetes sprachliches Angebot

Late Talker

Was ist ein Late Talker?

Als Late Talker, also "späte Sprecher" werden Kinder bezeichnet, die mit 24 Monaten über einen aktiven Wortschatz von weniger als 50 Wörtern verfügen und keine Zweiwort-verbindungen verwenden.

 

Wie kommt es dazu?

Bei einem Teil dieser Kinder liegt eine genetisch mitbedingte Sprachentwicklungsstörung vor. Meistens existiert eine familiäre Veranlagung für eine Verarbeitungsschwäche für Sprache. Eindeutig belegt ist, dass NICHT das sprachliche Vorbild oder das Erziehungsverhalten für die sprachlichen Defizite verantwortlich sind. Sehr wohl können diese Faktoren aber den Grad der Ausprägung und den Verlauf mit beeinflussen.

 

Wie kann eine logopärische Therapie helfen?

Mögliche Formen der frühen Intervention sind das Heidelberger Elterntraining zur frühen Sprachförderung (Buschmann), eine therapeutenbasierte direkte Therapie mit dem Kind sowie eine begleitende Elternanleitung.